Die digitale Transformation ist längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern eine entscheidende Realität für Unternehmen, die im Wettbewerb bestehen möchten. Ein elementarer Bestandteil dieser Transformation sind Netzwerke, da sie maßgeblich die Leistung von Anwendungen beeinflussen – und Anwendungen wiederum sind der Schlüssel zum Erfolg in der heutigen Wirtschaft. In diesem Kontext ist SD-WAN (Software-Defined Wide Area Network) eine Technologie, die Unternehmen dabei unterstützt, ihre Netzwerkinfrastruktur zu modernisieren und gleichzeitig die Effizienz und Flexibilität zu steigern. Doch bevor Sie in die Welt von SD-WAN eintauchen, sollten Sie einige wichtige Überlegungen anstellen. Dieser Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie Ihre SD-WAN-Reise erfolgreich gestalten können.
Warum SD-WAN?
Traditionelle Netzwerkarchitekturen, wie das Hub-and-Spoke-Modell, wurden zunehmend ineffizient, als Unternehmen begannen, ihre Anwendungen in die Cloud zu verlagern. Die Anforderungen an Netzwerke haben sich verändert: Statt zentralisierter Rechenzentren erfordert die Cloud-Umgebung eine flexiblere, skalierbare und kosteneffizientere Netzwerkstruktur. Hier kommt SD-WAN ins Spiel.
SD-WAN ermöglicht es Unternehmen, ihre Netzwerkinfrastruktur über verschiedene Übertragungsarten hinweg zu orchestrieren, wie etwa 4G/5G und das Internet, wodurch die Notwendigkeit für teure MPLS-Verbindungen verringert wird. Der softwarebasierte Ansatz von SD-WAN erlaubt es, Netzwerkmanagement effizienter zu gestalten, doch die Einführung ist nicht ohne Herausforderungen.
Der SD-WAN-Ansatz: Maßgeschneidert und nicht "One-Size-Fits-All"
Ein häufiger Fehler, den Unternehmen bei der Implementierung von SD-WAN machen, ist die Annahme, dass es eine universelle Lösung für alle gibt. In der Realität gibt es keine „einheitliche Lösung“, die für jedes Unternehmen perfekt passt. Bevor Sie also eine SD-WAN-Lösung auswählen, müssen Sie Ihre Geschäftsziele klar definieren und sicherstellen, dass die gewählte Technologie diese Ziele auch tatsächlich unterstützt.
Technologieauswahl: Wahrscheinlich werden Sie SD-WAN nicht selbst implementieren, sondern sich auf die Expertise eines Partners verlassen. Hierbei ist Vorsicht geboten. Viele Anbieter bevorzugen ihre eigenen Geräte und Lösungen, was dazu führen kann, dass Sie mit einer suboptimalen Lösung ausgestattet werden. Ein unabhängiger Anbieter, der eine breite Palette von Lösungen kennt und Ihnen hilft, die beste Lösung für Ihre speziellen Anforderungen zu finden, ist entscheidend.
Qualität der Netzwerkanbindung: Bei SD-WAN hängt die Leistung stark von der Qualität der zugrunde liegenden Netzwerkinfrastruktur (dem „Underlay“) ab. Eine SD-WAN-Lösung wird nur so gut sein wie das Netz, über das sie läuft. Das bedeutet, dass Sie auf die Qualität und Redundanz Ihres Internetzugangs, des Kernnetzes und mobiler Netzwerktechnologien achten müssen. Der direkte Zugang zum Internet ist heute der bevorzugte Weg, um Cloud-Anwendungen zu verbinden. Dabei ist es wichtig, zwischen gemeinsam genutztem und dediziertem Internetzugang zu unterscheiden. Dedizierte Verbindungen bieten garantierte Bandbreiten und eine stabilere Leistung.
Ein praktisches Beispiel: SD-WAN in der Praxis
Stellen Sie sich vor, ein mittelständisches Unternehmen mit mehreren Niederlassungen in verschiedenen Ländern plant, eine SD-WAN-Lösung einzuführen, um die Performance seiner Cloud-basierten Anwendungen zu verbessern. Ohne eine SD-WAN-Technologie würde das Unternehmen für jede Filiale eine separate MPLS-Verbindung benötigen, was nicht nur teuer, sondern auch schwer skalierbar ist. Durch den Einsatz von SD-WAN könnte das Unternehmen seine bestehende Internetverbindung nutzen und das Netzwerk zentral verwalten.
Ein SD-WAN-Provider würde dafür sorgen, dass der Verkehr über das Internet effizient und sicher geleitet wird, indem er automatisch den besten Pfad für Daten wählt, je nach Netzwerkbedingungen. Bei einem Ausfall einer Verbindung könnte SD-WAN den Datenverkehr automatisch auf eine alternative Verbindung umleiten, z.B. auf eine 4G- oder 5G-Verbindung, ohne dass der Nutzer dies bemerkt. Dies würde nicht nur die Kosten senken, sondern auch die Netzwerkresilienz und die Anwendungsperformance verbessern.
Das Zusammenspiel von SD-WAN und Cloud
Da SD-WAN insbesondere die Verbindung zu Cloud-Anwendungen optimiert, ist die Nähe zu den Rechenzentren der Cloud-Anbieter entscheidend. Peering-Links – also direkte Verbindungen zwischen Ihrem Netzwerk und den Cloud-Anbietern – minimieren die Anzahl der „Sprünge“, die Daten machen müssen, und verbessern so die Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit der Verbindung.
Flexibilität als Erfolgsfaktor
Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Wahl eines SD-WAN-Anbieters ist die Flexibilität. Netzwerkanforderungen ändern sich im Laufe der Zeit, besonders wenn Unternehmen auf neue Cloud-Dienste oder neue Anwendungen setzen. Daher ist es ratsam, einen Anbieter zu wählen, der nicht nur eine SD-WAN-Lösung bietet, sondern auch die Flexibilität, diese Lösungen an zukünftige Anforderungen anzupassen.
Fazit: Die Einführung von SD-WAN ist ein bedeutender Schritt in der digitalen Transformation eines Unternehmens. Doch der Erfolg hängt nicht nur von der richtigen Technologie ab, sondern auch von der richtigen Strategie und der Wahl des richtigen Partners. Ein erfahrener und herstellerunabhängiger Berater, der Ihr Unternehmen umfassend versteht und Sie bei der Auswahl der besten Lösung unterstützt, ist entscheidend, um Ihre Ziele effizient zu erreichen.
Sollten Sie diesbezüglich Bedarf und Fragen haben, steht das Team der Municall GmbH Ihnen sehr gerne zur Verfügung.
Eva Siemek
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