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Endlich überall Internet – sind Satelliten die Lösung?

Geschrieben von Municall Team | 28.09.2020 10:30:59

Was ist zu tun, wenn weder Kabel noch DSL am eigenen Standort für Internet sorgen kann und auch LTE via Mobilfunk keine echte Alternative ist?

Überall in Deutschland lässt sich ein Internetanschluss per Satellit realisieren. Benötigt werden lediglich eine Satellitenschüssel sowie ein Sat-Modem zum Anschluss des PCs oder Notebooks und schon sind Download-Bandbreiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) realisierbar.

Wir erklären im Folgenden, wie Satelliten-Internet funktioniert und welche Vor- und Nachteile es hat.

 

 

So funktioniert´s

Im Prinzip funktioniert das Internet über Satellit ähnlich wie der Fernsehempfang über Satellit. Mithilfe einer Satellitenschüssel wird das Signal empfangen und anschließend an ein Modem übertragen. Dieses Modem wandelt die Daten um und ermöglicht so den Internetzugang für den Computer und andere internetfähige Geräte.

Internet via SAT (Satellit) von heute ist bidirektional (2-Wege-System), das bedeutet, dass die Daten sowohl im Downstream als auch im Upstream über den Satelliten geleitet werden.

Des Weiteren können mit Hilfe der sogenannten Punktstrahltechnologie mehr Daten zu kleineren Bereichen übertragen werden als früher - die Gesamtkapazität wird dadurch massiv erhöht. Punktstrahlen sind fokussierte Strahlen elektromagnetischer Energie. Sie funktionieren letztlich ähnlich wie Mobilfunkmasten. Der Satellit sendet entlang eines bestimmten Bandes und die Bodenstation empfängt das Signal.

Daher entsprechen die Bandbreiten und das Datenvolumen mittlerweile heutigen DSL Anschlüssen, je nach Tarif und Anbieter werden bis zu 50 Mbit/s im Downstream und 6 Mbit/s im Upstream angeboten. Internet via SAT ist damit zur echten Alternative geworden und vollkommen unabhängig von der vorhandenen Infrastruktur vor Ort.

Einziger Wehrmutstropfen ist die Latenzzeit, die wegen der bislang zu großen Entfernung zur Erde mehrere hundert Millisekunden beträgt und damit beispielsweise zum Gaming nicht geeignet ist.

 

Die Zukunft

Deshalb steht eine neue Generation von hochleistungsfähigen LEO-Satelliten (Low Earth Orbit) im Fokus der neuen Breitband-Satellitennetze. Diese neuen, speziell entwickelten Satelliten sind für Breitbandanwendungen ebenso konzipiert und optimiert, wie schon ihre Vorgänger die GEO-Satelliten. Wie der Name „Low Earth Orbit” sagt, bewegen sich die neuen Erdtrabanten aber in einer deutlich näheren Umlaufbahn (500 bis 2000 Kilometer). Dies hat nicht nur den Vorteil, dass die Satelliten leichter in den Orbit gebracht werden können, sie benötigen außerdem eine deutlich niedrigere Sendeleistung als GEO-Satelliten, gleichzeitig sinkt die Latenzzeit auf bis zu 20 Millisekunden.

 

Einziger Nachteil der LEO-Satelliten: Um eine stabile Umlaufbahn zu halten, müssen die LEO-Satelliten mit einer Geschwindigkeit von rund 27.000 km/h um die Erde kreisen, ein Umlauf dauert etwa 90 bis 120 Minuten. Da jeder Satellit nur für kurze Zeit in Kontakt mit dem Transmitter am Boden steht, werden entsprechend viele benötigt.

 

Hier beginnt der Wettlauf der großen Player. Weit vorne im Rennen sind SpaceX von Elon Musk sowie die von Virgin-Gründer Richard Branson und Airbus unterstützte OneWeb Satellites. Die beiden Unternehmen haben bereits Dutzende der etwa waschmaschinengroßen Satelliten ins Orbit geschickt - mehr als zehntausend sind geplant - und sollen bereits in den nächsten Jahren den Betrieb aufnehmen. Denn das Potenzial des Satelliten-Internets ist enorm, denkt man nur an die rund vier Milliarden Menschen weltweit, die heute keinen Highspeed-Internet-Zugang haben (Quelle). So schätzt Elon Musk das zukünftige Einkommen eines voll funktionsfähigen Satelliten-Service auf jährlich 30 bis 50 Milliarden Dollar.

 

Fazit

Trotz aller Pläne und Zukunftsvisionen eignet sich ein Satelliten Anschluss momentan nur als Alternative für Menschen, die keine Möglichkeit haben, Internet über Telefon- oder Kabelleitung zu empfangen. Sowohl die monatlichen Kosten als auch jene für die Bereitstellung sind vergleichsweise noch zu hoch. Zudem sind die Kapazitäten der Satelliten begrenzt, was während Stoßzeiten zur Drosselungen führen kann.

 

Die führenden Anbieter im kurzen Überblick

Auf dem ersten Platz befindet sich der Anbieter skyDSL, der sehr hohe Download- und Uploadgeschwindigkeiten bietet und auf eine Mindestvertragslaufzeit verzichtet. Zudem ist die Tarifgestaltung bei skyDSL äußerst übersichtlich, und es gibt Angebote für unterschiedliche Anforderungen. 

Das aus unserer Sicht zweitbeste Angebot erhalten Verbraucher bei Filiago. Privatkunden finden bei diesem Anbieter eine breite Palette an Tarifen, die für die meisten Interessenten etwas Passendes enthält.

Der Drittplatzierte, StarDSL, punktet mit einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Das Angebot des Satelliten-Internet-Dienstes eignet sich aufgrund günstiger Hardware- und Bereitstellungskosten bestens für Gelegenheitsnutzer. Sowohl Up- als auch Downloadraten bewegen sich bei StarDSL im guten mittleren Bereich.

 

Eva Siemek
Öffentlichkeitsarbeit

municall
new communication GmbH
Schatzbogen 62
81829 München


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