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Sicher ist sicher – Strategien für eine hohe Ausfallsicherheit ihrer IP-Telefonanlage

Geschrieben von Municall Team | 07.01.2019 08:40:14

Der Countdown läuft. Die Tage der klassischen TK-Vermittlungstechnik sind gezählt. Alle großen Provider haben bis Ende des Jahres 2018 ISDN komplett abgestellt oder planen dies kurzfristig.

Manche empfinden das als Zwang und trennen sich nur ungern von der vertrauten Technologie: Zu Unrecht, denn die ISDN-Ablösung ist eine hervorragende Gelegenheit, die eigene Kommunikationsstrategie grundsätzlich zu überdenken. Dabei geht es nicht bloß um rein technologische Fragen. Vielmehr hat VoIP auch eine unternehmerische und betriebswirtschaftliche Dimension:  VoIP eröffnet heute ebenso neue Geschäftschancen und kann Arbeitswelten flexibler, produktiver und einfacher gestalten.

Allerdings müssen die Unternehmen in anderer Hinsicht ebenfalls umdenken: Mit ISDN und Internet hatten Firmen bislang zwei getrennte Kommunikationskanäle und damit immer ein Back-up im Notfall. Da diese redundante Sicherheit weg fällt, fragen sich viele ITK-Verantwortliche: Wie erreicht man bei VoIP ebenfalls eine maximale technische Verfügbarkeit des Dienstes?

Im folgenden Blogbeitrag werfen wir einen Blick auf die Ursachen und konkreten Ansatzpunkte für mehr Sicherheit (Safety).

Erster Schritt: Risikoanalyse

Bei „Safety“ geht es vor allem um die technische Verfügbarkeit des Dienstes. Diese ist allerdings nicht für jedes Unternehmen gleichermaßen wichtig, weshalb man zunächst eine Risikoanalyse durchführen sollte, die sich an der ISO-Norm 31000 orientiert. Hierbei wird zum einen die Wahrscheinlichkeit geschätzt, mit der die Festnetztelefonie ausfällt (Ausfallwahrscheinlichkeit), zum anderen wird der potenzielle Schaden prognostiziert, der dadurch entstehen würde (Auswirkungsschaden). Ist die Kombination aus beiden Risiken entsprechend dieser Analyse für das Unternehmen hoch, sollte es zusätzliche Schutzmaßnahmen treffen.

Ursachen für einen Ausfall

Um zu verstehen, wo die „Safety“ bedroht ist und an welchen Stellen Maßnahmen getroffen werden müssen, sollte man sich die Konstruktion eines Voice-over-IP-Sprachanschlusses vor Augen führen. Einer der wesentlichen Punkte dabei ist: Anders als bei ISDN sind hier deutlich mehr Bauteile erforderlich, was wiederum die Wahrscheinlichkeit für Ausfälle erhöht.

Für eine mangelhafte Sprachqualität oder gar einen kompletten Ausfall der Telefonie können daher sehr unterschiedliche Komponenten verantwortlich sein.

  1. Eine geringe Qualität der Übertragungskomponenten oder ein nicht optimales Zusammenspiel dieser Komponenten kann zu einem Ausfall führen.
  2. Angriffe von außen auf einzelne Bausteine der Übertragungskette können Störungen verursachen.
  3. Mangelnde Service Qualität vom Provider – wie etwa nicht genug Bandbreite, zu hohes Delay, zu hohes Jitter oder Packet Loss (z.B. durch beschädigte Leitungen) – können Sprach- und Faxübertragungen beeinflussen.
  4. Einwirkungen von außen auf die Verkabelung (Bauarbeiten, Wetter, Einbrüche u.v.m.) können ebenfalls zu Störungen der Verbindung führen.

 

Lösungen für eine sichere IP-Verbindung

In folgender Grafik zeigt unser langjähriger Partner QSC AG aus Köln „Die vier Säulen der Ausfallsicherheit bei ITK Strukturen“. Wir übernehmen diese Veranschaulichung für unseren Blogbeitrag, da darin sehr wichtige Punkte berücksichtigt werden.

Des Weiteren können folgende Strategien positiven Einfluss auf die Sicherheit Ihrer IP-Anlage haben:

  1. Es empfiehlt sich der Einbau eines „Enterprise Session Border Controller“ (E-SBC), der vor der TK-Anlage in den VoIP-Übertragungsweg eingesetzt wird. Der E-SBC enthält eine Filterfunktion und beobachtet/kontrolliert alle von außen eingehenden Telefonate. Der Controller enthält Monitoring-, Diagnose- und Logging - Tools, die Angreifer abwehren und Störungen so deutlich reduzieren.
  2. Es gilt: Je besser die Qualität der TK-Anlage und aller dazugehörigen Bausteine ist, desto besser wird die Telefonie auch funktionieren. Deshalb Augen auf bei der Wahl des Anbieters.
  3. Ein möglicher Ansatzpunkt: Sie suchen sich einen Anbieter aus, der sowohl Carrier als auch ITSP ist. So haben Sie im Fall einer Störung nur einen Ansprechpartner und die Behebung erfolgt in einem Haus.
  4. Redundanzen schaffen:

Ein zweiter Server sichert die Verfügbarkeit, da die Gefahr eines Ausfalls häufig am Server liegt. Richten Sie deshalb einen Fallback-Server ein, der ebenfalls an das LAN/VPN ihres Unternehmens angeschlossen ist und sich ständig mit dem „Hauptserver“ synchronisiert.

Ein Failover-Switch kann neben der Server-Redundanz eine alternative Sicherheitslösung sein. Hierbei wird die zweite Anlage, die an den Switch angeschlossen ist, nur dann aktiv geschaltet, wenn die erste Anlage ausfällt. Diese Methode kann auch genutzt werden, wenn Wartungsarbeiten oder Upgrades an den Anlagen durchgeführt werden müssen.

Das IP- Telefonie-Team der Municall GmbH kann Ihnen alle namhaften Anbieter vorstellen und berät Sie gerne bezüglich Ihrer Entscheidung. Qualität steht für uns hier an erster Stelle.  

 

Eva Siemek
Öffentlichkeitsarbeit

municall
new communication GmbH
Schatzbogen 62
81829 München


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