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Die Zukunft heißt eSIM!

Geschrieben von Municall Team | 10.12.2018 08:03:44

Kennen Sie das? Sie schließen einen neuen Handyvertrag ab und warten sehnlichst auf Ihre neue SIM-Karte, um endlich loslegen zu können. Im „Worst Case” stellt die Post dann noch eine SIM-Karte im falschen Format zu und das Warten beginnt aufs Neue.

Standard-SIM, Micro-SIM und Nano-SIM gehören aber schon bald der Vergangenheit an, denn die Zukunft heißt eSIM! Dank der eSIM wird Ihr mobiler Alltag viel einfacher werden.

Warum? Wir erklären es.

Was bedeutet eSIM?

eSIM ist die Abkürzung für „embedded SIM“, was übersetzt werden kann mit „eingebaute SIM“ oder „fest verbaute SIM“. Das bedeutet, der Speicher-Chip ist bereits im entsprechenden Gerät fest installiert und nicht auf einem Träger aufgebracht wie bei normalen SIM-Karten. Die eSIM ist von außen programmierbar und wird nie ausgewechselt. Sie ist circa sechs mal fünf Millimeter groß und nur einen Millimenter dick, damit also deutlich kleiner als eine Nano-SIM.

Wie funktioniert die eSIM?

Im Prinzip funktioniert die eSIM wie eine normale SIM-Karte auch – allerdings mit dem Unterschied, dass das eSIM-Profil auf elektronischem Wege übertragen wird. Dafür lädt sich ein Nutzer in der Regel zuerst ein eSIM-Profil auf das Gerät herunter. Mit diesem Profil können sowohl Mobilfunkanbieter gewechselt werden als auch neue Geräte aktiviert oder miteinander vernetzt werden, ohne eine SIM-Karte austauschen zu müssen.

Bei Abschluss eines neuen Vertrags bzw. beim Kauf einer Prepaidkarte erhält der Kunde, neben den gängigen PIN- und PUK-Nummern zum Entsperren der SIM-Karte, einen zusätzlichen QR-Code, der mit dem Smartphone eingescannt wird. So gelangen die Netz­betreiber-Daten auf die fest im Gerät integrierte Karte. Zusätzlich besteht die Möglich­keit, die Karten-Daten per Bluetooth vom Handy auf weitere Geräte zu übertragen, um zum Beispiel Smartwatches oder Fitness-Armbänder mit dem Mobilfunknetz zu verbinden.

Nach Vertragsende werden die Informationen auf der eSIM gemäß den vereinbarten Konditionen wieder gelöscht oder umgeschrieben. Je nach Gerätemodell lassen sich auch mehrere eSIM-Profile parallel speichern und wechselweise nutzen - etwa, wenn man über Mobilfunk-Verträge in verschiedenen Ländern verfügt und diese je nach Aufenthaltsort einsetzen möchte.

Welche Anbieter/Geräte gibt es für die eSIM?

In Deutschland war das erste Gerät mit fest eingebauter SIM die Gear S2, eine Smartwatch von Samsung, die Anfang 2016 auf den Markt kam. Eine Art Vorgänger ist die Apple SIM für einige iPad-Modelle, die in den meisten Geräten allerdings nicht fest verbaut ist. Allerdings gibt es bei der Providerwahl Einschränkungen, hier stehen bislang noch nicht allzu viele Partner zur Wahl. 

Die drei großen Anbieter in Deutschland haben die eSIM, als Alternative zur physischen SIM-Karte, jetzt ins Portfolio mit aufgenommen. Telekom, Vodafone und Telefonica bieten eine noch eingeschränkte Nutzung für den Endkunden an, die sich zudem unterschiedlich gestaltet. Auch inwieweit Service-Provider und Discounter die eSIM anbieten können, ist derzeit noch unklar.  

Endgeräte mit eSIM sind bislang ebenfalls rar: Vor allem Apple setzt aber auf die Technologie. Die iPhones XS, XS Max und XR besitzen neben dem normalen SIM-Karten-Slot nun auch eine „embedded SIM“. Die eSIM ermöglicht Apple erstmals, eine Dual-SIM-Funktion in seinen iPhones zu realisieren. Theoretisch kann man damit zwei Mobilfunkverträge gleichzeitig nutzen, die sich dank der beliebig programmierbaren digitalen eSIM auch schnell ändern lassen. Natürlich immer unter der Voraussetzung, der Anbieter unterstützt die eSIM.

Bei Samsung ist die eSIM in die Galaxy Watch verbaut. Auch die dritte Generation der Pixel-Smartphones von Google hat die eSIM, allerdings, genau wie bei den ­iPhones, zusätzlich zum immer noch vorhandenen physischen Nano-SIM-Slot.

Die eSIM und das Internet der Dinge

Die eSIM ist nicht nur im klassischen Mobilfunkbereich einsetzbar, sondern dank dem Internet of Things (IoT) in vielen weiteren Sparten. Und tatsächlich wird sie im Machine-to-Machine-Bereich (M2M) schon länger verwendet. Hier bietet sie einen großen Vorteil, denn anders als im Handy lässt sich die SIM-Karte an schwer zugänglichen Stellen, etwa an Masten oder Containern, nicht so einfach wechseln. Außerdem ist die eSIM wesentlich unempfindlicher gegenüber Erschütterungen, Temperaturunterschieden und Staub und daher sehr viel länger störungsfrei einsetzbar, als die herkömmlichen Plastikkarten.

Unternehmen, die in der Energiebranche, in der Logistik oder im Gesundheitswesen angesiedelt sind, sind vornehmlich Nutzer solcher Anwendungen. Durch die Vernetzung von immer mehr Gegenständen, Maschinen und Geräten besteht hier ein großes Wachstumspotenzial für die eSIM, die zum Beispiel in Fahrzeugen, Drohnen, Haushalts- oder Messgeräten eingebaut werden könnte.

Aufgrund des einmaligen Einbaus erspart die eSIM bei der Implementierung einer grenzüberschreitenden IoT-Lösung viel Mühe. Ebenso werden Kosten begrenzt, da die Konnektivität entsprechend der Nutzung abgerechnet werden kann, anstatt auf der Grundlage von vertraglich vereinbarten Datentarifen.

Hat die eSIM auch Nachteile?

Eine Sicherheitslücke im eSIM System sticht direkt ins Auge, wenn man bedenkt, dass diese per Funk programmiert wird. Jedwede Elektronik, die aus der Ferne steuerbar ist, birgt auch gewisse Risiken. Aufgrund von Sicherheitslücken im Protokoll der eSIM könnten Hacker Telefonnummern angreifen und an Daten der Nutzer gelangen.

Auch bei anderen Themen bleiben Fragen offen: Wie funktioniert zukünftig die Nutzung von eSIM-Geräten im Ausland? Ohne SIM-Karten Slot kann man keine Karte eines ausländischen Providers mehr einlegen. Allerdings dürften während der Übergangszeit weiterhin Einschübe für SIM-Karten verbaut werden.

Nicht ganz klar ist außerdem die Frage, wie ein Wechsel des Endgerätes ablaufen wird, ob mit der eSIM mehrere Tarife gleichzeitig genutzt werden können und was das für die Zukunft von Dual-SIM-Smartphones letztlich bedeutet. Dabei geht es wohl weniger um die technischen Möglichkeiten als vielmehr darum, was Hersteller und Provider zulassen werden.

Des Weiteren ist die Handhabung der eSIM bei den Providern noch sehr unterschiedlich – jeder hat seinen eigenen Workflow, der teilweise durchaus noch optimierbar ist. So werden zum Teil QR-Codes zur Aktivierung postalisch an den Kunden verschickt, was den Sinn einer eSIM durchaus negiert.

 

Die Netzspezialisten der Municall GmbH sind zu dem Thema eSIM sehr gut geschult und können ihr Wissen gerne mit allen Interessenten teilen. Sprechen Sie uns an. Melden Sie sich bei uns Tel. 089-2060415-0.

 

Eva Siemek
Öffentlichkeitsarbeit

municall
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Schatzbogen 62
81829 München


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