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Klein aber fein - die eSIM und wie sie die Mobilfunkwelt verändern wird

Geschrieben von Municall Team | 19.10.2020 12:44:30

Die Zukunft gehört der eSIM (embedded SIM), einer sechs auf fünf Millimeter kleinen, von außen programmierbaren SIM-Karte. Der kleine Chip ist nicht nur flexibler in der Handhabung, er ist auch wesentlich robuster als seine Vorgänger und dadurch in der Lage neue Aufgaben in der Mobilkommunikation zu übernehmen.

Hinsichtlich des kommenden 5G Netzes wird die eSIM ihren Siegeszug endlich antreten. Denn nicht nur im Privatkundensegment ist sie eine Erleichterung, vor allem für die Kommunikation zwischen Geräten und Maschinen bekommt sie einen hohen Stellenwert.

Wir erklären, warum die neue SIM-Lösung so innovativ ist.

Die eSIM ist eine Weiterentwicklung der klassischen SIM-Karte, wobei das "e" für embedded (eingebettet) steht. Der Umstand, dass dieser winzige Chip fest im Smartphone verbaut ist, bedeutet viel mehr als nur den Wegfall der Plastik-SIM. Ein fest eingebautes Modul für die Teilnehmeridentifikation ermöglicht vielmehr eine einfachere und flexiblere Mobilfunknutzung. Denn nun lassen sich alle Schritte - vom Vertragsabschluss über die Aktivierung bis hin zur Verwaltung von SIM-Karten und Rufnummern (beispielsweise bei Dienst-Handys) - digital und online durchführen.

Auch das Wechseln von Anbietern oder die gleichzeitige Nutzung mehrerer Verträge - zum Beispiel bei "Bring your own device" (BYOD) - ist mit eSIM-fähigen Geräten deutlich einfacher als mit normalen oder Dual-SIM-Smartphones. Während das SIM-Profil bei klassischen Plastik-SIM-Karten fest eingetragen ist, können Besitzer von Geräten mit integriertem eSIM-Chip ein oder mehrere eSIM-Profile auf ihr Endgerät laden.

Lange war die eSIM den Mobilfunkanbietern ein Dorn im Auge – man wollte es den Endkunden nicht zu leicht machen, Ihren Vertrag zu wechseln und so mehr Flexibilität zu bekommen. Inzwischen bieten die großen Drei Telekom, Vodafone und Telefonica aber alle die Möglichkeit an, eSIMs zu verwenden. Die entsprechende Hardware liefert nicht nur der Apple-Konzern, der die Technik in allen seinen neueren Smartphones integriert hat, beginnend mit der iPhone XS Reihe, sondern auch Samsung ab der Galaxy-S20-Reihe. Darüber hinaus bieten u.a. auch Google mit dem Pixel oder Motorola mit dem Razr weitere eSIM Smartphones. Man sieht: Angebot und Nachfrage wachsen kontinuierlich!

Ein weiters wichtiges Argument für die Anbieter, sich der eSIM gegenüber zu öffnen, ist der Platz. Smartwatches haben beispielsweise ein sehr geringes Platzangebot. Wenn diese Geräte nun aber mit einem eigenen LTE-Modem und einer eSIM ausgestattet werden, können sie unabhängig vom Smartphone Anrufe, SMS sowie Bilder senden und empfangen, woraus sich wiederum neue Einnahmequellen für die Mobilfunknetzbetreiber ergeben.

Den wohl größten Einfluss auf die positive Entwicklung der eSIM hat das rasant steigende Marktwachstum im Bereich Internet der Dinge (IoT) und Machine-to-Machine (M2M)-Kommunikation. Sowohl die laufende Miniaturisierung von Modulen und Geräten, zum Beispiel Sensoren und Messgeräte, als auch Anwendungen, die Geräte benötigen, die für rauere Umgebungen geeignet sein müssen, erfordern den Embedded-Formfaktor.

Logistikunternehmen versenden zum Beispiel häufig teure Fracht per Flieger. Um solche Transporte besser überwachen zu können, braucht es ein im Transportcontainer integriertes Funkmodul und eine eSIM. Mit dieser Hilfe können Sensoren kontinuierlich protokollieren, ob die Ware Schaden nimmt. Alle Meldungen über den Zustand der Ware – wie z.B. ob sie zu Boden gefallen ist, sie zu heiß oder zu kalt wird oder sie irgendwo vergessen wurde – können die Airlines als auch die Kunden online überwachen.

Dieses Einsatzszenario ist nur eines von vielen. Denn während der Mobilfunkmarkt seit den frühen Neunzigerjahren vor allem davon geprägt war, dass Menschen miteinander von Handy zu Handy kommunizierten, entwickelt sich das Geschäft nun in Richtung Kommunikation von Maschinen mit Maschinen, und die eSIM ist einer der entscheidenden Treiber dieses Trends. Von heute rund 150 Millionen neuen eSIM-fähigen Endgeräten pro Jahr dürfte sich der Absatz bis 2023 schon auf rund 900 Millionen Stück versechsfachen. (Quelle: WirtschaftsWoche)


Dass die eSIM unumgänglich für die weitere Entwicklung des IoT und der Kommunikation von Maschinen ist, zeigt auch eine aktuelle Studie des IDC und G+D . Die Studie klärt darüber auf, dass sich mit dem Einsatz der eSIM zahlreiche Use Cases und Umsatzquellen eröffnen, die weit über sichere Konnektivität hinausreichen.

Der Siegeszug der eSIM hat begonnen und wird prägend für die Zeit des digitalen Wandels sein. Ob Privatkunden oder Unternehmen – Augen auf bei der Anschaffung neuer (Mobilfunk-) Geräte, denn diese sollten dringend eSIM fähig sein.

Eva Siemek
Öffentlichkeitsarbeit

municall
new communication GmbH
Schatzbogen 62
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