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Digital Detox in 8 Schritten

Geschrieben von Municall Team | 08.11.2018 07:48:01

„Wo ist mein Handy?“ Diese Frage schießt uns allen häufig durch den Kopf. Fast schon panisch suchen wir dann nach unserem wichtigsten Begleiter, nur um schließlich zu erkennen, dass sich die Welt auch weitergedreht hat, ohne dass wir online waren.

Schon beim Frühstück werden Mails, Nachrichten und Termine gecheckt, wird gelesen, gepostet und gechattet. Für viele Menschen geht es so durch den gesamten Tag bis zum Schlafengehen.

In Zahlen bedeutet das: Knapp drei Stunden im Schnitt nutzen wir einer Studie der Universität Bonn zufolge täglich unser Smartphone. Durchschnittlich alle 18 Minuten aktivieren wir es, um beispielsweise Mails und Nachrichten zu lesen oder eine App zu nutzen. Die permanente Erreichbarkeit und die inzwischen fehlende Abgrenzung zwischen Beruf und Privatleben stresst viele Menschen und ist gesundheitsgefährdend. Der durch eine britische Studie geprägte Begriff „Nomophobia“ (kurz für „No-Mobile-Phone-Phobia“) bringt die Obsession auf den Punkt: Wer Angst davor hat, auch nur eine Sekunde unerreichbar zu sein, hat ein Problem und sollte öfter mal „abschalten“.  Aber was kann man tatsächlich tun? Hier ein paar Vorschläge:

  1. Handyfreie Zonen schaffen

Schaffen Sie sich handyfreie Zonen in der eigenen Wohnung, aber auch bei der Arbeit. Vor allem im Schlafzimmer sollten Smartphones tabu sein. Aber auch der Esstisch bei den Mahlzeiten sollte handyfrei bleiben - das bedeutet ebenfalls, kein Smartphone in Sicht- oder Hörweite.

Bei der Arbeit wird das Handy zwar oft gebraucht, aber Studien zeigen, dass durch das ständige Kontrollieren des Handys auch die Produktivität messbar sinkt. Auch hier kann es daher sinnvoll sein, freie Nischen zu schaffen. Beispielsweise könnten zwei oder drei feste Zeiten festgelegt werden, an denen das Handy gecheckt wird. Sie werden eine deutliche Steigerung Ihrer Produktivität feststellen können, wenn Sie nicht ständig abgelenkt sind.

  1. Technische Abhilfe

Apps wie „Offtime“ helfen konkret dabei, die eigene Handynutzung zu reflektieren und digitale Auszeiten in Berufsleben und Freizeit zu schaffen. Der Nutzer entscheidet mithilfe der App, welche Anrufe und Nachrichten noch durchdringen dürfen, indem er beispielsweise einzelne Anwendungen gezielt blockiert.

  1. Öfter mal den Flugzeugmodus nutzen

 Ein erholsamer Spaziergang mal ganz ohne Handystörung – das ist gut für Seele und Körper. Aber das Handy ganz daheim zu lassen, ist dabei nicht unbedingt sinnvoll. Denn im Notfall kann ein Anruf Leben retten oder die Ortungsfunktion zeigt uns den Weg, wenn wir uns verirrt haben. Der Flugzeugmodus ist hier ein guter Kompromiss. Er gibt uns die Sicherheit, das Handy im Notfall parat zu haben, erlaubt es uns andererseits aber auch, diese Zeit ohne Störungen zu genießen. Außerdem wird im Flugmodus die Strahlung um ein Vielfaches reduziert, was nicht nur beim Waldspaziergang sehr empfehlenswert ist. 

  1. Knigge für den digitalen Alltag

Menschen sitzen im Restaurant oder in einer Bar nebeneinander und blicken ausschließlich auf ihr Smartphone. Für solche Situationen brauchen wir neue Umgangsformen, die auch unseren Kindern als Vorbild dienen. Deshalb sollte das Handy aus oder zumindest lautlos sein, wenn wir mit Freunden, aber auch Geschäftspartnern und Kunden zusammen sind.

  1. Feste Regeln für den Urlaub setzen

Damit das Abschalten auch um Urlaub gelingt, sollten Angestellte vor Ferienantritt einen Stellvertreter benennen und ihn ausführlich über alle laufenden Projekte und Aufgaben informieren. Bei Führungskräften muss die Urlaubsvertretung immer wissen, wie ihr Entscheidungsspielraum aussieht und wer in dringenden Fällen zuständig ist. Steht der Kontakt Ihrer Vertretung in der Abwesenheitsnotiz des Mail-Kontos, können Sie ungestört Meer und Sonne genießen.

  1. Ab in den Kofferraum

Gerade beim Autofahren lenkt das Telefonieren, Texten oder gar Surfen zum Teil lebensgefährlich ab. Selbst ein Gespräch per Freisprechanlage senkt die Aufmerksamkeit für den Verkehr, wie Experimente belegen. Wer daher nicht gerade auf längeren Strecken unterwegs ist und beruflich erreichbar sein muss oder das Smartphone selbst als Navi benötigt, der sollte sein Handy außer Reichweite haben, am besten im Kofferraum.

  1. Kein Handy auf dem Klo

Mit dem Smartphone auf dem stillen Örtchen? Das gibt es häufiger als man glaubt. Aber schon aus hygienischer Sicht hat das Handy im Badezimmer nichts zu suchen. Auf dem Touchscreen der Smartphones tummeln sich durch den ständigen Kontakt mit unseren Händen ohnehin schon unzählige Bakterien – und die aus dem Umfeld der Toilette sind überwiegend ungesund.

  1. Analoge Freiräume schaffen

Verzichten Sie bewusst über einen festgelegten Zeitraum auf Ihren digitalen Begleiter. Smartphone-Fasten können Sie zum Beispiel zwischen Weihnachten und Neujahr, in der traditionellen Fastenzeit von Fasching bis Ostern oder einfach jedes Wochenende.

 

Zwar werden auch dieses Jahr wieder weltweit mehr als eine Milliarde Smartphones verkauft werden, gleichzeitig aber wächst das Unbehagen bei den Kunden, denn das Handy wird zunehmend als Störer und Aufmerksamkeitsfresser empfunden. Wer dem entrinnen will, der muss also selbst aktiv werden und handeln und mit eigenen Maßnahmen gegen die Handy-Sucht angehen.

 

Eva Siemek
Öffentlichkeitsarbeit

municall
new communication GmbH
Schatzbogen 62
81829 München


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