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Das Prinzip „Bring Your Own Device“ am Arbeitsplatz – Fluch oder Segen für die Firmen?

Geschrieben von Municall Team | 15.03.2017 14:42:15

Statt das lahme Firmenhandy oder den schwerfälligen Büro-PC zu nutzen, arbeiten viele Berufstätige lieber mit Ihren eigenen Geräten, die moderner und leistungsfähiger sind. Dieser Trend nennt sich „Bring Your Own Device“ und hat sich bereits in vielen Firmen durchgesetzt. Für BYOD sprechen zahlreiche Vorteile, doch das Konzept hat auch gravierende Schwächen. Erfahren Sie in diesem Beitrag, ob BYOD für Ihr Unternehmen eine sinnvolle Lösung darstellt.

 

Was ist BYOD?

BYOD ist die Bezeichnung dafür, private mobile Endgeräte wie Smartphones, Tablets oder Notebooks in das Netzwerk des Unternehmens zu integrieren. Dabei sollten Richtlinien geschaffen werden, die festlegen, auf welche Art und Weise die Mitarbeiter ihre eigenen Endgeräte im Unternehmen nutzen dürfen. Das betrifft insbesondere den Zugriff auf das unternehmenseigene Netzwerk und die Firmendaten. Gerade für junge Unternehmen und Start-Ups hat dieses Prinzip aber seinen Charme, da Mitarbeiter auch außerhalb des Büros nahtlos mit Ihren Mobilgeräten weiterarbeiten können.

Welche Vorteile hat BYOD?

  • Die "Bring your own Device"-Technik hat insbesondere den Vorteil, dass die Mitarbeiter mit IT-Geräten arbeiten, mit denen sie vertraut sind – und sie somit keine Einarbeitung benötigen.  Darüber hinaus sind die Geräte ständige Begleiter der Mitarbeiter. Arbeit, die sie im Büro nicht geschafft haben, können sie zu Hause noch bequem erledigen. Der letzte Bearbeitungsstatus ist auf dem Endgerät ja noch verfügbar.
  • Das Unternehmen erspart sich kostspielige Geräte-Investitionen und Support-Kosten, da viele Befürworter des BYOD häufig sogenannte „Early Adopter“ sind, die immer mit dem neuesten Stand der Technik ausgerüstet sein wollen und nicht warten wollen, bis das „alte“ Gerät abgeschrieben oder ausgetauscht wird. Diese Endgeräte werden dann besonders gepflegt und gewartet, weil sie sich im Eigentum des Mitarbeiters befinden. BYOD kann zudem die Arbeits-Motivation der Mitarbeiter erhöhen.
  • Mitarbeiter können von jedem Ort zu jeder Zeit auf die aktuellen Projektdaten zugreifen und sie bei Besprechungen oder Verkaufsgesprächen als Verkaufshilfe nutzen.
  • Ein weiterer, großer Vorteil ist die Reduktion an Hardware – Mitarbeiter führen nur noch ein Smartphone, Tablet oder Notebook mit sich.

Welche Nachteile hat BYOD?

  • BYOD kann Gefahren für Unternehmen jeder Größe verursachen. Versehentlich eingeschleuste Schadsoftware ist kaum zu bremsen. Eingerichtete Firewalls, die Viren aus dem Netz abwehren sollten, sind hier machtlos, da der Mitarbeiter selbst die Schadsoftware ins Unternehmensnetzwerk einschleust. Eine vorsätzliche Absicht liegt dabei jedoch nicht vor: Heutige Trojaner arbeiten in der Regel so versteckt, dass sie meist vom Nutzer unbemerkt im Hintergrund aktiv sind.
  • Bei ausgeschiedenen Mitarbeitern, die ihre eigene Hardware mitgebracht haben, ist es schwierig festzustellen, ob geschützte Daten aus dem Unternehmen sich noch auf dem Endgerät befinden. Damit stellt BYOD für jedes Unternehmen ein hohes Risiko für die Datensicherheit dar!

Meist nutzen hier auch gut gemeinte Ratschläge („Ihr müsst halt vorsichtig sein!“) nicht weiter: Ab einer gewissen Anzahl von Mitarbeitern wird es einfach sehr wahrscheinlich, dass früher oder später Schadsoftware ihren Weg ins Unternehmen findet. Und gleiches gilt für den Abfluss von Daten, die nicht nach draußen gelangen dürfen.

Weitere Bedrohungen, wie etwa ein Produktivitätseinbruch, können ebenfalls eintreten. Inkompatible Software verzögert die Arbeit, installierte Spiele lenken womöglich von der Arbeit ab. Stellt der Arbeitgeber alle Geräte selbst zur Verfügung, behält er auch die komplette Kontrolle über deren Nutzung.

Im Übrigen ist es für jeden Mitarbeiter durchaus erholsam, nicht immer und überall erreichbar zu sein – ein Firmenhandy ist schnell ausgeschalten, das private Smartphone hingegen haben wir fast immer griffbereit.

Wie kann BYOD effektiv funktionieren?

Das Prinzip BYOD kann langfristig nur dann funktionieren, wenn Richtlinien für den Umgang mit den Geräten definiert und konsequent verfolgt werden. Folgende wichtige Fragen sollten Sie sich vor der Einführung von BYOD stellen und dafür passende Lösungen finden: Welche Art von Geräten und welche Betriebssysteme dürfen auf unsere Systeme zugreifen? Von welchem Standort aus ist ein Zugriff möglich? Welche Mitarbeiter dürfen auf welche Computer bzw. Netzwerke zugreifen? Welche Maßnahmen lassen sich umsetzen, um die Sicherheit und die Compliance zu gewährleisten?

Die Integration eines Mobile Device Managements kann bei der Beantwortung solcher Fragen helfen. Es fällt mithilfe dieser Softwareprogramme wesentlich leichter, Zugänge zu kontrollieren und damit für Sicherheit zu sorgen – das bedeutet jedoch zugleich einen erhöhten Verwaltungsaufwand.

Ein kritischer Blick auf dieses neuartige Arbeitsprinzip lohnt sich, denn oft liegen die Nachteile im Verborgenen. Wie eine erfolgreiche Umsetzung aussehen kann und welche Möglichkeiten sich dadurch für Ihr Unternehmen ergeben, zeigen wir Ihnen gerne auf.

Klingt das interessant? Dann können Sie sich hier für eine Kontaktaufnahme registrieren. Wir beraten Sie gerne, um das für Ihr Unternehmen passende Konzept und Kontingent zu ermitteln.

 

Raoul Erdem
Kundenmanager

 

municall
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Schatzbogen 62
81829 München


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Headerbild: BYOD - Fotolia