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Unter der Lupe - 5G der neue Standard

Geschrieben von Municall Team | 25.02.2019 09:11:58

Der neueste Mobilfunkstandard 5G soll mindestens 100-mal schneller werden als die aktuellen 4G-Netze. Das ist eine notwendige Bedingung für künftige Schlüsseltechnologien - etwa das autonome Fahren, die virtuelle Realität und die Industrie 4.0. Ein sensibles Thema also, von dem viele Unternehmen und Endverbraucher profitieren wollen.

Deshalb gibt es – noch bevor die Auktion überhaupt begonnen hat - viel Streit um die Versteigerung der 5G-Frequenzen. Neben den drei großen „Playern” Telekom, Vodafone und Telefonica mischt nun auch 1&1 Drillisch, ein Tochterunternehmen des Internet-Konzerns United Internet, als viertes Unternehmen mit.

Was unterscheidet 5G von den bisherigen Standards? Was bringt es uns Neues und warum will jetzt sogar ein vierter Betreiber teilhaben? Wir beleuchten dieses neue „Super-Netz” für Sie.

Was unterscheidet 5G von den bisherigen Standards?

5G wird im Vergleich zu LTE deutlich höhere Datenraten ermöglichen. Bis zu 10 Gbits sind hier längerfristig denkbar. Im Vergleich dazu wurden in Deutschland im Jahr 2018 durchschnittlich Daten mit 24 Mbits pro Sekunde heruntergeladen.

Videokonferenzen und Downloads werden davon profitieren, aber vor allem können Zukunftstechnologien, wie beispielsweise die Steuerung und Vernetzung von Robotern, Maschinen und anderen Geräten weiterentwickelt werden.

Des Weiteren kann 5G eine Latenzzeit von unter einer Millisekunde erreichen. Diese schnelle Reaktionszeit ist maßgeblich für zeitkritische Anwendungen in der Industrie und für das autonome Fahren.

Unscheinbar, aber dennoch von erheblicher Relevanz: 5G wird pro Quadratkilometer etwa 100-mal so viele gleichzeitige Verbindungen ermöglichen wie LTE. Da in Zukunft nicht ausschließlich Smartphones, Laptops und einige wenige teure Autos mit einem Mobilfunk-Modul ausgestattet werden sollen, sondern das 5G Netz auch Basis für das „Internet der Dinge“ sein soll, wird die Wichtigkeit deutlich. Parksensoren, Ampelanlagen, Wasseruhren, Stromzähler – all diese Dinge funken künftig gleichzeitig im 5G Netz.  Zusätzlich hat 5G das Potenzial – zumindest in Gebieten, die mit DSL unterversorgt sind - stationäres Internet zu ersetzen.

 5G in Deutschland – Stand des Netzausbaus

Im globalen Vergleich bezüglich Mobilfunkgeschwindigkeit und -abdeckung hinkt Deutschland hinterher. Das soll sich mit 5G nun ändern. Dafür bedarf es allerdings einer zügigen Planung der passenden Rahmenbedingungen zum Ausbau und zur Umsetzung des LTE-Nachfolgers. Leider existiert schon ausreichend Diskussionsstoff rund um die im Frühjahr anstehende Versteigerung der Frequenzen.

Voraussichtlich werden aber ab 2020 Telekom, Vodafone, Telefonica und – neu dazugekommen – 1&1 Drillisch 5G-Funknetze betreiben. Die Anbieter verpflichten sich mit der Ersteigerung der Frequenzen auch dazu, den Netzausbau selbständig voranzutreiben.

Zusätzlich erhalten Industriebetriebe und Unternehmen die Möglichkeit, auf Antrag selbst für 5G geeignete Frequenzen zu bekommen. Die Bundesnetzagentur ermöglicht damit den Aufbau lokaler Firmennetze, die unabhängig von den großen Anbietern betrieben werden können. Es ist nicht verwunderlich, dass die Netzbetreiber diese Entscheidung sehr kritisch sehen.

Im weltweiten Vergleich liegt Deutschland bezüglich des 5G-Ausbaus im gesunden Mittelfeld. Hier gibt es also noch eine Chance, den Anschluss nicht zu verlieren. Problematisch in diesem Punkt ist allerdings der klassische Breitbandausbau in Form von Glasfaseranschlüssen – hier wird Deutschland nicht selten als „Glasfaser-Entwicklungsland“ bezeichnet. Jedoch gibt 5G Anlass zur Hoffnung. Die 5G Masten sind via Glasfaser an die Netze angebunden, was Handlungsbedarf wecken wird.

Ein weiteres Fragezeichen steht hinter dem chinesischen Netzwerkausrüster Huawei, dessen Ausspäh-Vorwürfe weiter im Raum stehen. Tatsache bleibt jedoch, dass Huawei derzeit führend ist in der Errichtung von Netzwerken. Ein Ausschluss durch deutsche Netzbetreiber würde sicherlich nicht zu einer Beschleunigung des Ausbaus führen – es wäre dann im Gegenteil mit Kapazitätsengpässen der verbleibenden Ausrüster zu rechnen.

Wann wird es die ersten 5G Smartphones geben?

Die meisten bekannten Handyhersteller haben konkrete Pläne für Modelle, die den 5G Standard unterstützen. Allen voran hat der chinesische Smartphone-Hersteller OnePlus auf dem Qualcomm Snapdragon Technology Summit 2018 in Hawaii angekündigt, das erste kommerzielle 5G-Smartphone in Europa auf den Markt zu bringen. Aber auch Samsung plant ein Flaggschiff mit der entsprechenden Technologie für 2019. Einzig Apple scheint sich Zeit zu lassen, was aktuell hinsichtlich des Fortschritts des 5G-Ausbaus in Deutschland keine allzu schlechte Strategie ist.

Network Slicing – was ist das?

Ein sehr wichtiger Punkt, der die neue Mobilfunk-Generation 5G vom Vorgänger LTE unterscheidet, ist die Möglichkeit, das 5G-Netz in verschiedene Schichten („Network Slices“) aufzuteilen. So kann der Anbieter beispielsweise eine Schicht für besonders geringe Reaktionszeiten bereithalten, welche etwa von der Industrie für sehr zeitkritische Anwendungen benötigt wird. Eine zweite Schicht könnte eMBB (enhanced Mobile Broadband) sein, also schnelles Internet für Privat- und Geschäftskunden. Ein dritter „Slice“ ist für IoT Geräte denkbar, welche auf möglichst geringen Energieverbrauch getrimmt sind. Das 5G-Netz passt sich mit den verschiedenen Schichten also möglichst genau dem jeweiligen Anwendungszweck an – mit 4G / LTE ist das nicht möglich.

5G wird neuen Wind in die ganze Branche bringen und den Markt neu ankurbeln. Nicht auszuschließen ist, dass durch Markteintritt von 1&1 Drillisch die Karten neu gemischt werden. Die Municall GmbH bietet ihren Vertriebspartnern schon heute alle Netzbetreiber zur Vermarktung an und wird sich, wie gewohnt, auch professionell auf 5G vorbereiten. So kooperieren wir z.B. bereits seit vielen Jahren mit 1&1, sowie mit 1&1 Versatel im B2B-Umfeld und gehören hier zu den führenden Distributionen. Unsere Spezialisten im Haus stehen Ihnen gerne mit weiteren Auskünften zur Verfügung.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme. Sie erreichen uns telefonisch unter +49 89 20 604 15-0 oder per E-Mail anfrage@municall.de

 

Eva Siemek
Öffentlichkeitsarbeit

municall
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Schatzbogen 62
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