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5G – aktueller Stand, Planung, Endgeräte

Geschrieben von Municall Team | 27.12.2021 10:04:59

Der neue Mobilfunkstandard 5G ist in Deutschland bereits im Sommer 2019 ans Netz gegangen. Teilnehmer der damaligen Auktion der 5G Frequenzen waren Deutsche Telekom, Telefonica (o2), Vodafone und 1&1 Drillisch. Diese Anbieter verfolgen nun unterschiedliche Strategien, Pläne und technische Ansätze. Wir klären darüber auf.

Das Vodafone 5G-Netz

Als erster Provider startete Vodafone im Juli 2019 ins 5G Zeitalter. Allerdings betonte der Düsseldorfer Anbieter schon damals, dass der Ausbau viel Zeit in Anspruch nehmen werde. Zu Beginn funkten 60 5G-Antennen in mehr als 20 Städten und Gemeinden. Im Herbst diesen Jahres zeigte sich dann, dass der Ausbau weit schneller vorangekommen war, als bisher angenommen – bereits 35 Mio. Einwohnen wurden mit schnellem Internet versorgt.

Wichtig ist aber zu wissen, dass besonders in den Großstädten, nicht jeweils die komplette Metropole erschlossen wird, vielmehr nimmt Vodafone Stück für Stück 5G -Antennen online – eine flächendeckende Versorgung kann also schon noch etwas dauern.

Auch auf dem Land möchte Vodafone schnell 5G anbieten können und kündigt an, niedrige und somit reichweitenstarke Frequenzen bei 700 MHz, sowie die DSS-Technik (Dynamic Spectrum Sharing) zu nutzen, um dies zu verwirklichen. Außerdem können bisherige LTE-Masten genutzt werden. Über die Gigacube-Tarife will der Konzern bald auch breitbandschwache Regionen mit bis zu 200 Mbit über LTE/5G versorgen.

Eine Übersicht mit allen 5G-Standorten finden sie hier.

Das Telekom 5G-Netz

Die Deutsche Telekom konnte bisher die größten Erfolge beim 5G Ausbau feiern. Zu Beginn hatten die Bonner nur einige Großstädte in Betrieb genommen. Mitte 2020 erreichte die Telekom 16 Mio. Nutzer. Seit Sommer 2021 sind es nunmehr sogar 70 Mio. der Bundesbürger, die über 55.000 Antennen mit 5G versorgt werden. Bis Jahresende plant man eine 90 prozentige Abdeckung zu erreichen. Passende Tarife und Geräte stehen natürlich auch zur Verfügung.

2025 könnte den Plänen der Telekom zufolge schließlich 5G fast flächendeckend funken. 99 Prozent der Bevölkerung und 90 Prozent der Fläche wären dann mit dem Datenturbo versorgt.

Ermöglicht wird dieser rasante Fortschritt durch die DSS-Technik.

Das Telefonica o2 5G-Netz

O2 investierte rund 1,42 Mrd. Euro für eigene 5G Frequenzen, ließ sich danach aber mit dem Ausbau etwas mehr Zeit als die Konkurrenz. Erst im Herbst 2020 gingen die ersten o2 Standorte online. Aktuell verweist der Provider auf gut 100 Städte mit 5G-Ausbau. Allerdings gilt es zu bedenken, dass ähnlich wie bei Vodafone in den Metropolen 5G von O2 nicht sofort flächendeckend zur Verfügung steht. Vielmehr erfolgt der Ausbau schrittweise.

Bis Ende 2021 will der Provider nun immerhin 30 Prozent der Bundesbürger erreichen. 2022 dann sogar 50 Prozent. Eine Vollversorgung strebt O2, wie auch die Konkturrenten, ab 2025 an.

Was o2 von den anderen Anbietern unterscheidet, ist der Anspruch 5G-standalone in immer mehr Regionen bald anbieten zu können. Bisher wird 5G ja bekanntlich noch über das LTE Netz aufgesetzt (5G non-standalone) und verliert dadurch an Geschwindigkeit. Erst im standalone Modus werden die versprochenen Geschwindigkeiten Realität.

Doch letztendlich geht es auch o2 darum, schnell so viele Kunden wie möglich zu erreichen und deshalb wird der Münchener Provider nicht mehr länger auf die DSS-Technik verzichten.

Das 1&1 Drillisch 5G-Netz

Über Nacht lässt sich ein bundesweites Mobilfunknetz natürlich nicht ausbauen. Dennoch bietet 1&1 seit Anfang 2020 5G Tarife an.  Möglich macht dies eine Kooperation mit O2. Die 5G-fähigen Tarife greifen also bei Verfügbarkeit per Roaming auf das O2 eigene 5G-Netz zu. Daher entspricht zunächst auch der Ausbau bzw. Versorgungsgrad dem der Telefónica.

Nach aktuellem Stand, will 1&1 ab ca. 2022 auch mit eigenen Stationen online gehen und Kunden auch ohne O2-Roaming versorgen können. 

Technologische Abhängigkeiten und Endgeräteverfügbarkeit

Der 5G- Netzmarkt wird aktuell von drei Anbietern von Netzkomponenten dominiert: Huawei, Ericsson und Nokia (Quelle). Daneben spielen auch ZTE und Samsung eine zunehmend bedeutsame Rolle. Daraus ergeben sich beim Beitrieb der Netze große technologische Abhängigkeiten der Netzbetreiber von den Komponenten-Herstellern.

Problematisch sind außerdem Lieferengpässe bei der passenden Hardware, vor allem bei Standalone-kompatiblen Geräten. Es bestehen auch hier hohe Abhängigkeiten (Stichwort: Chipmangel), da sowohl die Netzausrüster auf ihre US-amerikanischen Zulieferer, als auch die Zulieferer auf die Fertigungsstandorte (besonders China) angewiesen sind. Den Hardware Markt gilt es hinsichtlich einer erfolgreichen 5G Vermarktung immer im Auge zu behalten.

Ob Smart-Home-Lösungen, autonomes Fahren oder schnelle Ladezeiten – Fakt ist, dass der neue Mobilfunkstandard unser aller Leben sehr erleichtern wird und neue Vertriebstüren öffnen wird. Wir raten unseren Vertriebspartnern daher sich frühzeitig mit dem Thema auseinanderzusetzen – gerne helfen unsere Spezialisten dabei und geben Tipps für eine erfolgreiche Vermarktung.

 

Eva Siemek
Öffentlichkeitsarbeit

municall
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